Ein Tempel der Musik: Das Schermerhorn Symphony Center als moderne Hommage an die griechische Architektur

Inmitten der pulsierenden Musikszene der „Music City“ erhebt sich das Schermerhorn Symphony Center als architektonisches Meisterwerk, das die klassische griechische Baukunst in die Moderne überführt. Seit seiner Eröffnung im Jahr 2006 dient es nicht nur als Heimstätte der Nashville Symphony, sondern auch als kulturelles Wahrzeichen, das die reiche musikalische Tradition der Stadt mit zeitloser Eleganz verbindet.​
Von HB-Redakteurin Maria Vlachou

Nashville, Tennessee – Das von David M. Schwarz entworfene und von Earl Swensson Associates umgesetzte Gebäude spiegelt die neoklassizistische Ästhetik wider, die tief in Nashvilles Identität verwurzelt ist – nicht umsonst trägt die Stadt den Beinamen „Athen des Südens“. Die Fassade des Zentrums, verkleidet mit Indiana-Kalkstein, erinnert mit ihrem monumentalen Portikus und den korinthischen Säulen an den Parthenon, dessen Nachbildung im nahegelegenen Centennial Park steht. Ein besonderes Highlight ist das Tympanon über dem Haupteingang, das die mythologische Szene von Orpheus und Eurydike darstellt – eine direkte Referenz an die griechische Mythologie und ihre Verbindung zur Musik. ​

Im Herzen des Zentrums befindet sich die 30.000 Quadratfuß große Laura Turner Concert Hall, die mit ihrer „Schuhkarton“-Form und einer Kapazität von 1.844 Sitzplätzen akustisch und ästhetisch höchsten Ansprüchen genügt. Besonders bemerkenswert sind die 30 schallisolierten Obergadenfenster, die natürliches Licht in den Saal fluten lassen – eine Seltenheit in modernen Konzertsälen. ​Die Bühne bietet Platz für bis zu 115 Musiker, während ein Chorbalkon hinter der Bühne zusätzliche 146 Plätze bereithält. Ein weiteres Highlight ist die maßgefertigte Martin Foundation Concert Orgel mit 3.568 Pfeifen, die sowohl optisch als auch klanglich beeindruckt. ​

Das Schermerhorn Symphony Center ist reich an symbolischen Details, die sowohl die griechische als auch die lokale Kultur würdigen. So finden sich im gesamten Gebäude Motive wie Irisblüten – die Staatsblume Tennessees –, Hufeisen als Hommage an Laura Turners Liebe zu Pferden und Kaffeebohnen, die an die Cheek-Familie erinnern, Gründer der Maxwell House Coffee Marke und Förderer der Nashville Symphony. ​

Ein herausragendes Merkmal des Zentrums ist die flexible Gestaltung der Sitzreihen im Orchesterbereich. Durch ein motorisiertes System können die Sitze abgesenkt werden, um innerhalb von zwei Stunden einen 5.700 Quadratfuß großen Ballsaal mit brasilianischem Kirsch- und Hickory-Parkett zu schaffen. Zudem ermöglichen motorisierte Akustikvorhänge und -paneele eine Anpassung an verschiedene Musikstile, von klassisch bis verstärkt. ​

Neben der Hauptkonzerthalle beherbergt das Schermerhorn Symphony Center auch die Mike Curb Family Music Education Hall, einen 3.000 Quadratfuß großen Raum für Bildungsprogramme und kleinere Veranstaltungen. Der angrenzende Martha Rivers Ingram Garden Courtyard mit seiner Kolonnade bietet einen idyllischen Ort für öffentliche und private Events. ​(mv)

Foto: Paul Brennan/Pixabay