Drei neue Einträge im Nationalen Index des Immateriellen Kulturerbes Griechenlands

Das Kulturministerium gibt die Eintragung von drei neuen Elementen in das Nationale Register des Immateriellen Kulturerbes Griechenlands bekannt und setzt damit das Übereinkommen zur Erhaltung des Immateriellen Kulturerbes (UNESCO, 2003) um.

Aktuell – Die Zusammenstellung und Bearbeitung der Elemente erfolgte durch die Direktion für Modernes Kulturerbe des Kulturministeriums. Die Elemente wurden vom Rat für Immaterielles Kulturerbe unter Beteiligung der Gemeinschaften und Institutionen, die dieses lebendige Kulturerbe tragen und bewahren, genehmigt.

Die Kulturministerin Lina Mendoni erklärte: Die Aufnahme der drei neuen Elemente in den Nationalen Index des Immateriellen Kulturerbes unterstreicht den Reichtum und die Vielfalt des kulturellen Schaffens, das sich über das gesamte griechische Staatsgebiet erstreckt, das kollektive Gedächtnis und die historische Kontinuität stärkt, die Vergangenheit mit der Gegenwart verbindet und gleichzeitig die Zukunft gestaltet. Immaterielles Kulturerbe ist lebendig, erfahrbar und spiegelt die Lebensweise und die Teilhabe in der Gemeinschaft wider. Die Aufnahme der Elemente verdeutlicht die beständige Priorität unserer Kulturpolitik, nicht nur als Schutzobjekt, sondern auch als aktives Feld der Teilhabe, der Bildung und des Austauschs zwischen den Generationen, und spiegelt gleichzeitig die kontinuierliche Unterstützung des Kulturministeriums für die Gemeinschaften und Institutionen wider, die sich für den Erhalt und die Förderung des immateriellen Kulturerbes einsetzen.

Die drei im Nationalen Index des Immateriellen Kulturerbes Griechenlands eingetragenen Elemente sind folgende:

Spathouraki und Spatholado: Ethnobotanisches Wissen und Praktiken in Doxato, Drama

Spathohorto, eine in vielen Regionen Griechenlands heimische Pflanze, ist ein wichtiger Bestandteil der volksmedizinischen Tradition. In der Ebene von Doxato, aber auch innerhalb der Siedlung selbst, wird sie für die Herstellung zweier traditioneller Heilmittel gesammelt: Spathouraki und Spatholados. Diese Produkte sind fester Bestandteil der lokalen Wirtschaft und werden von Generation zu Generation weitergegeben, wodurch das ethnobotanische Wissen der Gemeinschaft bewahrt wird.

„Vale“ – Frauentanz in Aspropyrgos, Attika

Das traditionelle Tanzfest „Vale“ findet am Käsesonntag in Aspropyrgos in Attika statt, bei dem die Frauen des Ortes die Hauptrolle spielen. Nach einem spielerischen Vorspiel auf dem Platz der ersten Grundschule bildet sich ein großer Kreis junger Frauen, die Arvanitika-Tänze aufführen und singen – ganz ohne Musik. Anschließend spielen lokale Instrumentalisten live, während die Frauen Kalamatiana und Sirta tanzen. Den Abschluss bildet die Teilnahme der Männer mit festlichen Tänzen und dem traditionellen Apokreatiko-Tanz der Männer.

Brauch des Großen Feuers am Gründonnerstag in Agia Theodora von Arta

Einen Monat vor Ostern beginnen die Gemeindemitglieder von Agia Theodora, Holz für die Wiederbelebung des Brauchs zu sammeln. Am Morgen des Gründonnerstags versammeln sich Einwohner jeden Alters auf dem Platz, um die kegelförmige Holzkonstruktion zu errichten. Während des Passionsgottesdienstes, mit dem sechsten Evangelium und dem klagenden Glockengeläut, wird das Signal zum Entzünden des Großen Feuers gegeben, das die Brände vor Pontius Pilatus‘ Statthalterschaft symbolisiert. Die Flamme erleuchtet die imposante byzantinische Kirche und schafft ein eindrucksvolles, andächtiges Schauspiel. (opm)

Foto: Griechisches Kulturministerium