Zwei Weltbands, ein Abend, ein Publikum im Ausnahmezustand: Das Doppelkonzert von „Kool and the Gang“ und Nile Rodgers & Chic verwandelte das Walbecker Freibad beim Geldern Open Air in eine einzige große Tanzfläche.
Von HB-Redakteur Dietmar Thelen
Magazin – Noch bevor die Sonne unterging, betrat die US-Band „Kool and the Gang“ die Bühne – rund eine halbe Stunde früher als angekündigt. Wer noch auf dem Weg vom Parkplatz war, verpasste den Auftakt, doch die Show dauerte lang genug, damit alle in den Genuss der Klassiker kamen. Mit Hits wie „Fresh“, „Too Hot“, „Ladies Night“ und „Get Down On It“ brachte die Formation um Gründungsmitglied Robert „Kool“ Bell das Publikum sofort zum Mitsingen. Zum großen Finale erklang „Celebration“ – und das Walbecker Freibad feierte.

Nach diesem Auftakt folgte der zweite Höhepunkt des Abends. Nile Rodgers, geboren 1952 in New York, Gitarrist, Produzent und Gründer der Band Chic, zählt zu den einflussreichsten Musikern der Pop- und Disco-Ära. Seine Liste an Erfolgen reicht von Sister Sledge über Diana Ross bis zu David Bowie, Madonna und Daft Punk.
Rodgers eröffnete sein Set mit dem Welthit „Le Freak“ und hielt das Energielevel über die gesamte Dauer hoch. Songs wie „Upside Down“, „I’m Coming Out“ oder „We Are Family“ rissen das Publikum mit. Unterstützt wurde er von einer hervorragend eingespielten Band und den beiden Sängerinnen Kimberly Davis und Audrey Martells, die mehrfach mit Extra-Applaus bedacht wurden.

Neben der Musik nahm sich Rodgers Zeit, mit dem Publikum zu sprechen. Er berichtete von seiner Zusammenarbeit mit Madonna, die gegen seinen Willen „Like a Virgin“ als erste Single veröffentlichen wollte – eine Entscheidung, die Musikgeschichte schrieb. Auch ernste Themen fanden Platz: Rodgers sprach offen über seine zwei überstandenen Krebserkrankungen und dankte seinen Fans für die Unterstützung in dieser Zeit.
Zum Abschluss bewies er, dass er nicht nur für vergangene Hits steht. Mit „Get Lucky“, seinem Erfolg mit Daft Punk und Pharrell Williams, erinnerte er daran, dass sein Schaffen auch die jüngere Popgeschichte geprägt hat. „Ihr seid meine Familie“, rief er den Fans zu – und setzte damit ein emotionales Ende unter einen Abend voller Musikgeschichte. (dt)
