Mitten im Ionischen Meer, etwa 45,5 Kilometer südlich von Zakynthos und 50,3 Kilometer westlich der Peloponnes, liegen die Strofades-Inseln – ein nahezu unberührtes Paradies, das reich an Geschichte, natürlicher Schönheit und mythologischer Bedeutung ist.
Von HB-Redakteurin Soula Dimitriou
Reisen – Die Strofades bestehen aus zwei kleinen Felsinseln: der nördliche, kleinere Arpyia mit einer Fläche von 0,176 Quadratkilometern und die südliche Hauptinsel Stamfani, auch bekannt als Megalo Strofadi, mit 1,18 Quadratkilometern. Beide Inseln sind flach, mit einer maximalen Erhebung von nur 20 Metern über dem Meeresspiegel und von dichter Vegetation bedeckt. Sandstrände sucht man vergeblich, stattdessen prägen felsige Küsten das Landschaftsbild.
Im Jahr 1200 wurde auf Stamfani das Kloster der Heiligen Mutter Gottes errichtet, ein beeindruckendes Zeugnis byzantinischer Architektur. Dieses Kloster diente über Jahrhunderte hinweg als spirituelles Zentrum und Zufluchtsort für Mönche, die die Fruchtbarkeit der Inseln nutzten, um Zitrusfrüchte und andere Nutzpflanzen aufzubauen. Heute steht das Kloster als stiller Wächter über die Insel und erinnert an vergangene Zeiten.
Die Strofades sind ein bedeutender Rastplatz für Zugvögel auf ihrem Weg von und nach Afrika. Über 1.200 Vogelarten, darunter Turteltauben, Kuckucke und Schwalben, nutzen die Inseln als Zwischenstopp. Diese ornithologische Bedeutung hat dazu geführt, dass die Inseln in den Marine Nationalpark Zakynthos integriert wurden. Während der Schutzzeiten ist der Zutritt zu den Inseln streng reguliert, um die empfindlichen Ökosysteme zu bewahren.
In der griechischen Mythologie sind die Strofades als Heimat der Harpyien bekannt – geflügelte Wesen, die in Vergils „Aeneis“ die Trojaner von den Inseln vertrieben. Der Name „Strofades“ leitet sich von „Strophades“ ab, was so viel wie „Inseln des Wendens“ bedeutet. Dies bezieht sich auf die Sage der Boreaden, Zetes und Kalaïs, die die Harpyien verfolgten, jedoch auf Bitten der Göttin Iris auf diese Inseln zurückkehrten.
Heute sind die Strofades unbewohnt, abgesehen von einem einzigen Mönch, der im Kloster auf Stamfani lebt. Die Inseln sind Teil des Marine Nationalparks Zakynthos, und während der Schutzzeiten ist der Zutritt streng kontrolliert. Dies dient dem Schutz der einzigartigen Flora und Fauna sowie der Erhaltung des kulturellen Erbes. (sd)

