Die gebrochene Faust der Erinnerung – Ein Denkmal kämpft gegen das Vergessen

Am Platz des Nationalen Widerstands erhebt sich ein Denkmal, das die Kämpfe und Opfer der Widerstandsbewegung Griechenlands während der deutschen Besatzung im Zweiten Weltkrieg ehrt. Doch heute erzählt das Denkmal nicht nur von heldenhaften Taten, sondern auch von der Nachlässigkeit gegenüber dem kulturellen Erbe.
Von HB-Redakteurin Maria Vlachou

Nea Ionia, Volos – Das Denkmal, das am Juni 1984 von der Stadtverwaltung unter der Leitung des verstorbenen kommunistischen Bürgermeisters A. Walachi feierlich eingeweiht wurde, hat in den vergangenen Jahren wiederholt Vandalismus und Diebstahl erlitten. Ursprünglich zierten vier Statuen den Platz, jede ein Symbol des unermüdlichen Widerstandsgeistes der griechischen Bevölkerung. Doch 2014 wurde die kunstvolle Messingkomposition „Faust, die bricht und baut“ schwer beschädigt – ein Teil der Skulptur wurde abgetrennt und achtlos am Fuß des Denkmals zurückgelassen.

Der Vandalismus erreichte 2022 einen traurigen Höhepunkt: Zwei der vier Statuen verschwanden spurlos. Heute stehen auf dem Platz nur noch zwei Figuren – stumme Zeugen einer unruhigen Vergangenheit und einer vergessenen Gegenwart.

Der Platz selbst ist tief in der Geschichte verwurzelt. Hier befanden sich die Büros der EPON, der Jugendorganisation der kommunistischen Widerstandsbewegung. Für die Menschen von Nea Ionia ist das Denkmal mehr als ein bloßer Ort der Erinnerung. Es ist ein Mahnmal gegen das Vergessen und ein Gedenken der Geschichte, insbesondere für die jüngeren Generationen.

Trotz der Angriffe auf die Kunstwerke bleibt der Platz ein Symbol für die Überzeugung und den Mut jener, die sich gegen Unterdrückung auflehnten. Doch die Zerstörungen werfen die Frage auf: Wie bewahren wir unsere Geschichte, wenn wir ihre Denkmäler nicht schützen?

Während die fehlenden Statuen und die zerbrochene Faust auf ihre Wiederherstellung warten, bleibt der Platz des nationalen Widerstands (Google Maps, Λ Ειρήνης Καραμπατζάκη, Geor. Averof, Nea Ionia, Volos) ein Ort, der weiterhin an die Stärke des menschlichen Geistes und die Bedeutung des Erinnerns erinnert – selbst inmitten von Verlusten. (mv)

Foto: Hellas-Bote

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