Der Blaue Pfau (Pavo cristatus) ist eine der bekanntesten Vogelarten weltweit und fasziniert durch sein prächtiges Gefieder und seine majestätische Ausstrahlung. Ursprünglich in Südasien beheimatet, ist er heute in vielen Teilen der Welt anzutreffen. Besonders in Griechenland genießt dieser Vogel eine symbolische und kulturelle Bedeutung, die tief in Mythen und Legenden verwurzelt ist.
Von HB-Redakteur Panos Ventouris
Natur & Umwelt – Der Blaue Pfau gehört zur Familie der Fasanenartigen (Phasianidae) und der Ordnung der Hühnervögel. Die männlichen Tiere sind bekannt für ihre leuchtend blaue Brust und ihren beeindruckenden Federschmuck, der bei der Balz zu einem fächerförmigen Rad aufgestellt wird. Die schillernden „Augen“ auf den Federn sind ein wahres Naturkunstwerk und dienen sowohl der Partnerwerbung als auch der Abschreckung von Feinden.

Das Weibchen hingegen ist wesentlich unscheinbarer mit einem grünlich-grauen Gefieder und einer fehlenden Schwanzschleppe. Neben dem Blauen Pfau existieren weitere Arten wie der Ährenträgerpfau (Pavo muticus) und der Kongopfau (Afropavo congensis).
Der Blaue Pfau stammt ursprünglich aus Indien und Sri Lanka, wo er in dichten Wäldern, offenen Graslandschaften und in der Nähe von Wasser anzutreffen ist. Bereits vor 4.000 Jahren fand der Vogel seinen Weg in den Mittelmeerraum, darunter auch nach Griechenland. Hier wurde er vor allem in den Gärten reicher Bürger und in Tempelanlagen gehalten.
In Griechenland spielt der Blaue Pfau auch heute noch eine Rolle in Parkanlagen und Zoos. Dank seiner Anpassungsfähigkeit fühlt er sich in mildem Klima wohl, besonders in Gegenden mit mediterraner Vegetation.
In der griechischen Mythologie wird der Blaue Pfau eng mit der Göttin Hera in Verbindung gebracht. Der Legende nach verwandelte Hera die Augen des Riesen Argos, der von Hermes getötet wurde, in die „Augen“ des Pfauens, die noch heute das Federkleid schmücken. Diese Geschichte macht den Pfau zu einem Symbol der Wachsamkeit, Schönheit und Unsterblichkeit.
Durch Züchtung und natürliche Mutationen sind verschiedene Farbvarianten des Blauen Pfaus entstanden. Besonders bekannt ist der Weiße Pfau (Pavo cristatus mut. alba), der oft fälschlicherweise für einen Albino gehalten wird. Andere Varianten wie der Schwarzflügelpfau oder der Bronze-Pfau unterstreichen die genetische Vielfalt dieser Art.
Der Blaue Pfau ist nicht nur ein Blickfang, sondern auch ein Symbolträger. In Griechenland steht er für Stolz und Schönheit, wie in Mythen und Kunstwerken deutlich wird. Weltweit findet der Pfau Verwendung in religiösen, literarischen und künstlerischen Kontexten, sei es als Symbol der Seele, als Wappentier oder als Inspiration für Dichter wie Goethe. (pv)
