Chrisopigi-Kloster auf Sifnos: Ein heiliger Rückzugsort der Kykladen

Das Chrisopigi-Kloster liegt malerisch auf der griechischen Insel Sifnos, die zu den Kykladen gehört. Die Insel selbst ist bekannt für ihre charmanten Dörfer, weißen Häuser und kristallklaren Strände.
Von HB-Redakteurin Soula Dimitriou

Reisen/Sifnos – Das Kloster befindet sich auf einer kleinen Halbinsel im Südosten der Insel und bietet einen atemberaubenden Blick auf die Ägäis. Die geografische Isolation und die umliegende Natur machen das Kloster zu einem idealen Ort der Ruhe und Besinnung.

Die Gründung des Chrisopigi-Klosters geht auf das Jahr 1650 zurück. Der Legende nach wurde das Kloster an der Stelle errichtet, an der Fischer eine ikonische Darstellung der Jungfrau Maria entdeckten, die in einer goldenen Quelle (chrysos = Gold, pigi = Quelle) schwamm. Diese Ikone wurde als heilig angesehen, und so beschlossen die Einheimischen, ein Kloster zu Ehren der Muttergottes zu erbauen.

Foto: Hellas-Bote

Im Laufe der Jahrhunderte entwickelte sich das Chrisopigi-Kloster zu einem bedeutenden religiösen Zentrum auf Sifnos. Es diente nicht nur als Ort der Andacht, sondern auch als Schutzort für die Bewohner der Insel in Zeiten der Piratenüberfälle und Kriege.

Heute ist das Chrisopigi-Kloster ein beliebtes Pilgerziel und ein kulturelles Wahrzeichen der Insel Sifnos. Es zieht sowohl Gläubige als auch Touristen an, die die spirituelle Atmosphäre und die wunderschöne Umgebung genießen möchten. Das Kloster beherbergt wertvolle Ikonen und religiöse Artefakte, die die Besucher bewundern können.

Jedes Jahr am 24. Mai, dem Festtag der Jungfrau Maria von Chrisopigi, findet eine große Feier statt, die Pilger aus ganz Griechenland anzieht. Diese Feierlichkeiten umfassen Prozessionen, Messen und traditionelle Musik- und Tanzaufführungen. Das Kloster ist auch für seine Gastfreundschaft bekannt und bietet Pilgern die Möglichkeit, in den Klosterzellen zu übernachten.

Die Legende um die Entstehung des Klosters ist tief in der griechischen Mythologie verwurzelt. Eine der bekanntesten Geschichten erzählt, dass das Kloster durch ein Wunder gerettet wurde. Als Piraten die Insel überfielen und das Kloster plündern wollten, beteten die Nonnen verzweifelt zur Jungfrau Maria. Plötzlich spaltete sich der Felsen, auf dem das Kloster steht, und ließ die Piraten ins Meer stürzen. Seitdem wird die Jungfrau Maria von Chrisopigi als Beschützerin der Insel verehrt.

Ein weiteres interessantes Element der Legende ist die heilende Kraft der Quelle, die dem Kloster seinen Namen gab. Es wird gesagt, dass die goldene Quelle heilendes Wasser enthält, das Kranke heilt und den Durst der Gläubigen stillt. Bis heute schöpfen Besucher Wasser aus dieser Quelle in der Hoffnung auf körperliche und geistige Heilung. (sd)

Foto: Hellas-Bote

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