Als die Heimat der Zentauren ist die #Pilionhalbinsel bekannt, die in #Thessalien zwischen der #Ägäis und dem Pagasitischen Golf liegt. Mystische Legenden ranken sich um den Gebirgszug, der nie von den Osmanen erobert wurde und so zu einer Keimzelle griechischer Unabhängigkeitsbestrebungen wurde.
Von HB-Redakteurin Sofia Papadopoulou
Pilion – Grün bewaldete Berge und fantastische Aussichten auf das Meer bietet die Pilionhalbinsel, die nicht nur für die Einheimischen der umliegenden Dörfer ein beliebtes Ferienziel bietet. Der Gebirgszug Pilion, der eine Höhe von rund 1.500 m über Meeresspiegel erreicht, bildet die hakenförmige Halbinsel im Regionaldistrikt Magnisia als Verlängerung des Olymp- und Ossa-Massivs.
Bereits in der griechischen Mythologie hat das Pilion-Gebirge eine Erwähnung gefunden, gilt es doch als die Heimat der Zentauren. Doch nicht nur Legenden um Fabelwesen ranken sich auf der Halbinsel, denn der Gebirgszug wurde nie von den Osmanen erobert und wurde hierdurch wiederholt zur Keimzelle griechischer Unabhängigkeitsbestrebungen. Ebenfalls im Zweiten Weltkrieg fand die griechische Nationale Befreiungsfront (EAM) auf dem Pilion Schutz vor den Besatzungskräften.
Oberhalb der Hafenstadt Volos liegen malerische griechische Bergdörfer, teilweise traditionell erhalten, und beliebte Ziele der Touristen. Hierzu gehören Ano Volos, ein Vorort von Volos, das Bergdorf Portaria, wo der Wanderweg „Centaur’s Path“ einlädt die Spuren der mystischen Fabelwegen zu entdecken oder das Dorf Makrinitsa, die Terrasse von Volos und der Balkon des Pilion-Gebirges mit einer grandiosen Aussicht auf die Stadt. Alle Neubauten werden im ursprünglichen Stil gebaut und ein großer Teil des Dorfes steht unter Denkmalschutz. Ebenfalls beliebt als Ausgangspunkt für Wanderungen und als Zugang zum Skigebiet des Mount Pilion ist das Dorf Hania (Chania).
Auf dem Ost-Pilion sind die Wälder voller Edelkastanien und auf den Plantagen verströmen die zahlreichen Obstbäume ihren besonderen Duft. Beliebt bei Touristen ist das Dorf Zagora, der alte Hauptort der Ostküste, der durch das Tuchweberhandwerk Wohlstand erlangte. Aufgrund der Gefahr durch Piraten entstand das Dorf in den Bergen und mit gebührendem Abstand zum Meer. Dank eines langen Sandstrandes ist mittlerweile auch der kleine Hafenort Chorefto bekannt, einen beliebten Sand- und Kiesstrand finden Badetouristen ebenfalls in Agios Ioannis. Der Strand von Papa Nero liegt südlich des Dorfes, am Abend laden die zahlreichen Tavernen zum Verweilen ein.
Ihren ursprünglichen Charakter dagegen haben die Bergdörfer Kisso und Mouresi bewahrt, wer ein wenig Flair des Films „Mamma Mia“ sucht, wird nach einer Durchfahrt durch das Dorf Tsangarada an den Stränden von Damouchari fündig, wo einige Aufnahmen gedreht wurden.
Im Süden des Pilion wird das Gebirge langsam flacher, die Berge verwandeln sich in Hügel. Hier kommt es weniger zu Niederschlägen und auch wenn die Küste schwerer zu erreichen ist, sind hier verschiedene schöne Fischer- und Badeorte entstanden. Zu den Hotspots gehören das Fischerdorf Platanias, welches ebenfalls von der Fähre angefahren wird, sowie das Dorf Milina am Südzipfel des Pilion. Hier liegt, rund einen Kilometer entfernt, die Höhle des Zentauren Chiron.
Wer auf der Suche nach den Pilion-Stränden ist, dem seien die Tipps der Griechen empfohlen in Kalamos, Lefokastro und Afissos an der Westküste, die aufgrund der guten Erreichbarkeit bewirtschaftet werden. Der meist fotografierte Strand des Pilion ist eindeutig der Strand Mylopotamos. Er wird durch einen Felsen mit Durchgang in zwei Strände geteilt. Die interessantesten touristischen Strände liegen allerdings auf der Ost- und Südseite.
Zu den touristischen Highlights zählt die Pilion-Bahn (Trenaki), welche zwischen 1881 und 1904 entstanden ist. Bei der Bergstrecke handelt es sich um eine Schmalspurbahn mit einer Spurweite von 600 mm. Die Bahn selbst diente bis in die 1950er-Jahre als Straßenbahn in Volos. 1985 wurde die Bahn unter Denkmalschutz gestellt, die Bergstrecke von Ano Lehonia nach Milies reaktiviert.
Seit 1996 verkehrt in den Sommermonaten ein Museumszug jeden Samstag und Sonntag, teilweise sogar häufiger zwischen der Station Ano Lehonia mit dem Bergdorf Milies. 1999 wurden zwei neue Diesellokomotiven gestaltet, die äußerlich nach Dampfloks aussehen. Die einzig verbliebene Dampflokomotive wird für Gruppen auf Bestellung eingesetzt.
Hin- und Rückfahrkarten kosten 18 Euro für Erwachsene und 10 Euro für Kinder. Tickets bietet das Reisebüro TRAINOSE-Volos, im Bahnhof von Volos (Öffnungszeiten: Montag – Freitag, 08:00 – 14:00, Tel. +30 2421039723, E-Mail: grafeiovolou@trainose.gr. Am einfachsten lassen sich Karten über die Webseite www.trainose.gr buchen. (sp)