Mitten in #Athen, in direkter Nachbarschaft der Kathedrale und dem Sitz des orthodoxen Erzbischofs, lockt eine kleine byzantinische Kirche Theotokos Gorgoepikoos mit rund 90 Reliefs aus verschiedenen Epochen und der als wundertätig geltenden Ikone der Gottesmutter.
Von HB-Redakteurin Nadja Becker
#Athen – Die kleine Kapelle wirkt im Größenvergleich zu der in den Himmel reichenden Kathedrale, dem Sitz des orthodoxen Erzbischofs von Athen, fast unscheinbar und dennoch birgt die Kirche Theotokos Gorgoepikoos, auch Ágios Elefthérios, einen Schatz antiker Kunst. Mitten in der Innenstadt von Athen, zwischen der Akropolis und dem Syntagma-Platz an der Mitropoleos Straße gelegen, startet der Besuch bereits an der Außenfassade, an der im Laufe der Geschichte rund 90 Reliefs aus verschiedenen Epochen entstanden sind.
Im Inneren beheimatet die Kirche die angeblich wundertätige Ikone der „schnell erhörenden“ Gottesmutter, durch welche die Kirche ihren heutigen Namen trägt. Zudem ist die Kirche als „Kleine Mitropolis“ bekannt, da sie dem Erzbischof von Athen (Metropoliten) als Privatkapelle diente.
Während die heimischen Erzählungen berichten von dem Kirchenbau als eine Stiftung der Kaiserin Irene, Archäologen datieren die Kapelle jedoch auf das 12. oder 13. Jahrhundert. Bereits im 7. Jahrhundert stand hier ein Vorgängerbau, der dem Kloster Agios Nikolaos gehörte, dieses Kloster wiederum unterstand dem Kloster Kaisariani (heute Kesariani). Als der ökumenische Patriarch zu Konstantinopel das Kloster Kaisariani dem Erzbischof von Athen übereignete, nutzte dieser die Kapelle Theotokos Gorgoepikoos als Privatkapelle. Noch um 1800 war das Gebäude von einer Mauer umgeben.
1827, bei der Belagerung der Stadt Athen im griechischen Unabhängigkeitskrieg, wurde das Kloster zerstört, die Kapelle selbst wurde verschont. Rund zwei Jahrzehnte wurde die Kapelle nicht genutzt und 1841 in eine Bibliothek, die Vorgängerin der heutigen Nationalbibliothek, umgewandelt. 1868 wurde die Kapelle Christus dem Erlöser geweiht, der Name wurde von den Gläubigen jedoch nicht genutzt, sie nannten die Kreuzkuppelkirche Ágios Elefthérios. (nb)