Athen, die historische Metropole mit einer tief verwurzelten kulturellen Identität, hat im Laufe der Jahre viele Formen der Kunst erlebt. Doch nur wenige Werke haben einen so bleibenden Eindruck hinterlassen wie das monumentale Wandgemälde „Praying Hands“ in der Pireaios-Straße nahe des zentralen Omonia-Platzes.
Von HB-Redakteur Panos Ventouris
Kunst & Kultur – Geschaffen von den renommierten Künstlern Pavlos Tsakonas und Manolis Anastasakos im Jahr 2011, spiegelt dieses beeindruckende Kunstwerk nicht nur eine Hommage an Albrecht Dürers ikonische „Betende Hände“ wider, sondern setzt zugleich ein kraftvolles Zeichen für eine Nation im Umbruch.
Die „Praying Hands“ sind weit mehr als eine bloße Reproduktion des klassischen Motivs. Die Künstler interpretierten das Motiv neu, indem sie es umkehrten: Anstatt von Menschen zum Himmel gerichtet, scheinen die Hände Gottes für die Menschen zu beten. Inmitten der wirtschaftlichen Turbulenzen, die Griechenland 2011 erschütterten, verlieh das Werk der verzweifelten, aber hoffnungsvollen Stimmung Ausdruck. Es wurde schnell zu einem Symbol der Krise, das sowohl Verzweiflung als auch Zuversicht einfing.
Gemeinsam mit Studierenden der Hochschule der Schönen Künste Athen (ASKT) schufen Tsakonas und Anastasakos dieses imposante Kunstwerk, das seither nicht nur Passanten fasziniert, sondern auch Kunstkritiker weltweit beeindruckt. Sein dramatischer Stil, seine monumentale Dimension und seine tiefe Bedeutung machten es zu einem der bekanntesten Werke der Athener Street-Art-Szene.
Athen ist nicht nur Wiege der Demokratie und Heimat weltberühmter antiker Bauwerke, sondern auch eine pulsierende Metropole, die durch ihre dynamische Street-Art-Szene besticht. Graffiti und Wandmalereien zieren viele Fassaden der Stadt und dienen als Sprachrohr für soziale, politische und kulturelle Kommentare. (pv)
