Ziegenpest-Ausbruch bedroht Feta-Produktion: Griechenland kämpft gegen gefährliche Tierseuche

In Griechenland sorgt ein Ausbruch der Ziegenpest, auch bekannt als Pest der kleinen Wiederkäuer (PPR), für Besorgnis unter Landwirten und Behörden.
Von HB-Redakteur Panos Ventouris

Aktuell – Die hochansteckende Viruserkrankung, die besonders Schafe und Ziegen befällt, wurde erstmals am 11. Juli in der Region Thessalien entdeckt. Diese Region, die für die griechische Viehwirtschaft und insbesondere für die Feta-Produktion von entscheidender Bedeutung ist, sieht sich nun einer massiven Bedrohung gegenüber.
Thessalien ist bekannt für seine bedeutende Rolle in der Produktion von Feta, dem berühmten griechischen Weichkäse.

Etwa 40 % des griechischen Fetas werden aus der Schafs- und Ziegenmilch dieser Region hergestellt. Der Ausbruch der Ziegenpest gefährdet daher nicht nur die Gesundheit der Tiere, sondern auch die Herstellung dieses für die griechische Wirtschaft so wichtigen Produkts. Griechenland produziert jährlich rund 140.000 Tonnen Feta, von denen etwa 65 % exportiert werden. Ein Einbruch in der Produktion könnte daher erhebliche wirtschaftliche Konsequenzen nach sich ziehen.

Die Ziegenpest führt zu schweren Symptomen wie hohem Fieber, Atemwegsproblemen und Durchfall, die innerhalb weniger Tage zum Tod der infizierten Tiere führen können. Um die Ausbreitung der Seuche zu stoppen, haben die griechischen Behörden weitreichende Maßnahmen ergriffen:

Quarantäne und Bewegungsverbote: In den betroffenen Gebieten wurde eine strikte Quarantäne verhängt. Die Verbringung von Schafen und Ziegen aus ihren Betrieben ist landesweit untersagt, um eine weitere Ausbreitung zu verhindern.

Massenkeulungen: Um das Virus einzudämmen, mussten bislang fast 58.000 Schafe und Ziegen im benachbarten Rumänien getötet werden – der Virus hatte die Grenzregion innerhalb kürzester Zeit übersprungen. Auch in Griechland wurden bislang mehr als zehntausend Tiere getötet. Diese Maßnahme ist zwar drastisch, jedoch notwendig, um die Verbreitung des Virus zu kontrollieren.

Internationale Unterstützung und Zusammenarbeit: Die EU-Kommission hat auf Dringlichkeitsverfahren zurückgegriffen, um die Verbringung anfälliger Waren zu beschränken und den sicheren Handel zu gewährleisten. Zudem steht die Weltorganisation für Tiergesundheit (WOAH) in engem Kontakt mit den griechischen Behörden, um die Ausbreitung der Krankheit zu überwachen und zu bekämpfen.

Die Ziegenpest ist zwar nicht auf Menschen übertragbar, doch stellt sie eine erhebliche Bedrohung für die griechische Viehwirtschaft dar. Da Feta-Käse ein Symbol der griechischen Kultur und ein wesentlicher Bestandteil des Exports ist, könnte ein Rückgang der Produktion erhebliche wirtschaftliche Folgen haben, nicht nur für Griechenland, sondern auch für den globalen Milchmarkt.

Das PPR-Virus wurde erstmals 1942 in der Elfenbeinküste identifiziert und hat sich seither über große Gebiete Afrikas, des Nahen Ostens und Asiens verbreitet. Aktuell melden mehr als 70 Länder weltweit Ausbrüche dieser Seuche, während zahlreiche weitere Länder als potenziell gefährdet gelten.

Die griechische Regierung appelliert an die Landwirte, alle vorgeschriebenen Maßnahmen strikt einzuhalten, um die Verbreitung der Ziegenpest zu stoppen und die Gesundheit der Tiere zu schützen. Internationale Organisationen wie die Weltorganisation für Tiergesundheit (OIE) sind bereits über den Ausbruch informiert und unterstützen die griechischen Behörden bei der Bekämpfung der Seuche. (pv)

Foto: Hellas-Bote