In den verschlungenen Wäldern und felsigen Bergen Griechenlands verbirgt sich eine überraschende und majestätische Präsenz – der Bär. Obwohl Griechenland eher für seine antiken Ruinen, sonnigen Strände und malerischen Inseln bekannt ist, beheimatet das Land auch faszinierende Wildtiere, darunter den beeindruckenden Braunbären.
Von HB-Redakteurin Ebru Ataman
Natur & Umwelt – In Griechenland kommt hauptsächlich eine Bärenart vor: der Eurasische Braunbär (Ursus arctos arctos). Diese Unterart des Braunbären ist in Europa weit verbreitet und zeichnet sich durch ihre kräftige Statur, ihr dickes Fell und ihre beeindruckende Größe aus. Männliche Braunbären können bis zu 300 Kilogramm wiegen und erreichen eine Länge von bis zu 2,5 Metern, während Weibchen etwas kleiner sind.
Die meisten Braunbären Griechenlands leben in den nördlichen Regionen des Landes, insbesondere in den Bergketten Pindos und Rhodopen. Diese Gebiete bieten den Bären eine ideale Umgebung aus dichten Wäldern, steilen Schluchten und abgelegenen Tälern, in denen sie ungestört leben und jagen können.
Pindos-Gebirge: Dieses weitläufige Gebirge erstreckt sich über den Nordwesten Griechenlands und bietet eine vielfältige Flora und Fauna. Hier finden die Braunbären reichlich Nahrung, von Früchten und Beeren bis hin zu kleineren Säugetieren und Insekten. Das Pindos-Gebirge beherbergt auch eine bedeutende Population von Braunbären, die sich relativ gut an die menschliche Präsenz angepasst haben.
Rhodopen-Gebirge: An der Grenze zu Bulgarien gelegen, ist das Rhodopen-Gebirge ein weiteres wichtiges Rückzugsgebiet für Braunbären in Griechenland. Dieses Gebiet ist besonders dicht bewaldet und bietet zahlreiche Höhlen und Verstecke, die den Bären als Unterschlupf dienen.
Der Schutz der Bären in Griechenland ist eine herausfordernde Aufgabe, die von verschiedenen Organisationen und Behörden aktiv angegangen wird. Zu den wichtigsten Maßnahmen gehören:
Schaffung von Schutzgebieten: Durch die Einrichtung von Nationalparks und Schutzgebieten wird der Lebensraum der Bären geschützt und ihre Populationen können sich erholen.
Aufklärung und Sensibilisierung: Programme zur Aufklärung der lokalen Bevölkerung über die Bedeutung des Bärenschutzes und die Vermeidung von Konflikten zwischen Mensch und Tier sind essenziell.
Monitoring und Forschung: Durch kontinuierliche Forschung und Überwachung der Bärenpopulationen können effektive Schutzstrategien entwickelt und angepasst werden.
Trotz dieser Bemühungen stehen die griechischen Braunbären vor verschiedenen Herausforderungen. Der Verlust ihres Lebensraums durch menschliche Aktivitäten wie Abholzung und landwirtschaftliche Expansion sowie der illegale Abschuss und das zunehmende Aufeinandertreffen mit Menschen stellen ernste Bedrohungen dar. (ea)
