Auf den Fundamenten eines antiken Stadions mitten im Athener Stadtzentrum wurde das Panathinaiko-Stadion als Rekonstruktion erbaut. 1906 konnte es zu den inoffiziellen Olympischen Zwischenspielen fertig gestellt werden.
Von HB-Redakteurin Ebru Ataman
#Athen – Das hufeisenförmige Stadion mitten im Zentrum Athens ist auch unter dem Namen Kallimarmaro, schöner Marmor, bekannt. Allerdings ist das #Panathinaiko-Stadion eine Rekonstruktion, denn bereits 330 v. Chr. stand hier ein Stadion in welchem die jährlich stattfindenden Panathenäischen Spiele abgehalten wurden und die als die bedeutendste Feier des antiken Athens gelten. Zwischen 140 n. Chr. und 144 n. Chr. erhielt das Stadion durch den Mäzen Herodes Atticus sein endgültiges Erscheinungsbild, welche an ein Hufeisen erinnert. 33,35 Meter breit und mit einer Lauflänge von 204,07 Meter fasste es geschätzt 50.000 Zuschauer.
Auf den Grundelementen des antiken Stadions erbaute der Architekt Anastasios Metaxas nach den Plänen des deutschen Bauforschers Ernst Ziller, der von 1869 bis 1870 die Überreste bei einer Ausgrabung freigelegt hatte, ab 1895 die heutige Rekonstruktion. Die ersten Olympischen Spiele der Neuzeit standen bevor und die Zeit war knapp. Deshalb wurde auf die Marmorverkleidung der ganzen Tribüne verzichtet, obwohl der griechische Finanzier Georgios Averoff 920.000 Drachmen gespendet hatte. Dafür gab es zunächst eine Holzstruktur, die weiß gestrichen wurde, erst später wurden die fehlenden Marmorelemente ergänzt. Das neue Stadion hat eine Innenlänge von 236 Metern und während der Spiele eine Lauflänge von 333,33 Metern. Fertig gestellt wurde es 1906 zu den inoffiziellen Olympischen Zwischenspielen.
Heute finden hier nur noch selten Veranstaltungen statt, aktuelle Bestimmungen lassen nicht die Anzahl der eigentlich möglichen Besucherzahlen zu. Dennoch erwacht das Stadion immer wieder zum Leben: Bei der Fußball-EM 2004 wurde die griechische Fußballnationalmannschaft hier in Empfang genommen und ebenfalls der jährlich stattfindende Athen-Marathon ist hier zu Hause. Über ein Tor in den Tribünen kann ein Museum besucht werden, welches über die Olympischen Spiele der Neuzeit unter anderem mit einer Sammlung von Werbeplakaten und den Fackeln der Olympischen Spiele der Neuzeit informiert. (ea)