Weihnachtsbräuche in Griechenland: Traditionen und Feierlichkeiten

Das Weihnachtsfest in Griechenland, „Χριστούγεννα“ (Christoúgenna), ist eine Zeit voller Freude und festlicher Traditionen, die tief in der griechischen Kultur verwurzelt sind.
Von HB-Redakteurin Maria Vlachou

Kultur – Von der Adventszeit über den Heiligabend bis hin zum Dreikönigstag gibt es zahlreiche Bräuche, die das Fest prägen und sowohl religiöse als auch weltliche Elemente miteinander verbinden. Dieser Bericht gibt einen Einblick in die wichtigsten Traditionen und Feierlichkeiten, die das griechische Weihnachtsfest zu einem besonderen Erlebnis machen.

Die Weihnachtszeit in Griechenland beginnt offiziell am 6. Dezember, dem Tag des Heiligen Nikolaus, dem Schutzpatron der Seefahrer. An diesem Tag werden viele Kirchen und Kapellen besucht, um dem Heiligen Nikolaus zu gedenken. Ab dem 6. Dezember beginnen die Vorbereitungen für das Weihnachtsfest, einschließlich des Schmückens von Häusern und öffentlichen Plätzen.

Ein wesentlicher Bestandteil der griechischen Weihnachtsvorbereitungen ist das Backen von traditionellen Süßigkeiten. Zu den beliebtesten gehören: Melomakarona: Honigkekse, die mit Nüssen bestreut und in Honig getränkt sind.
Kourabiedes: Butterkekse, die mit Puderzucker bestäubt sind.
Diples: Dünne Teigblätter, die frittiert und dann in Sirup getaucht werden.
Diese Süßigkeiten werden oft in großen Mengen hergestellt und mit Freunden, Familie und Nachbarn geteilt.

Am Heiligabend, dem 24. Dezember, beginnen die Feierlichkeiten mit dem Singen von Weihnachtsliedern, den sogenannten Kalanda. Kinder gehen von Haus zu Haus und singen diese traditionellen Lieder, oft begleitet von kleinen Musikinstrumenten wie Triangeln oder Trommeln. Dafür erhalten sie kleine Geschenke oder Geld. Am Abend besuchen viele Familien die Mitternachtsmesse, um die Geburt Jesu zu feiern. Die Teilnahme an dieser Messe ist ein zentraler Bestandteil der Weihnachtsfeierlichkeiten und symbolisiert die spirituelle Bedeutung des Festes.

Das Weihnachtsmahl in Griechenland ist ein Fest der kulinarischen Köstlichkeiten. Typische Gerichte sind: Spanferkel oder Lammbraten: Oft langsam über einem offenen Feuer gegart.
Christopsomo (Christusbrot): Ein spezielles Brot, das mit Kreuzen und anderen symbolischen Mustern verziert ist.
Gefülltes Gemüse und verschiedene Vorspeisen runden das Festessen ab.
Familien versammeln sich, um gemeinsam zu essen, zu trinken und die Gesellschaft der Liebsten zu genießen.

Der 1. Januar, der Tag des Heiligen Basilius, ist ebenfalls ein wichtiger Feiertag in Griechenland. Er ähnelt in vielerlei Hinsicht den Weihnachtsfeierlichkeiten und beinhaltet das Backen und Anschneiden der Vasilopita (Basilius-Kuchen). In diesen Kuchen wird eine Münze eingebacken, und demjenigen, der das Stück mit der Münze erhält, wird Glück für das kommende Jahr zugesprochen.

Die Weihnachtszeit endet offiziell am 6. Januar mit dem Dreikönigstag, auch bekannt als Epiphanias oder Theophania. An diesem Tag wird die Taufe Jesu im Jordanfluss gefeiert. In vielen Küstenstädten Griechenlands findet eine besondere Zeremonie statt, bei der ein Priester ein Kreuz ins Meer wirft und junge Männer ins Wasser springen, um es zurückzuholen. Derjenige, der das Kreuz findet, wird mit Gesundheit und Glück gesegnet.

Das griechische Weihnachtsfest ist eine Zeit der tiefen religiösen Bedeutung und reichhaltigen Traditionen. Es verbindet Familie, Gemeinschaft und Glaube in einer einzigartigen Weise. Von den Vorbereitungen in der Adventszeit über das festliche Weihnachtsmahl bis hin zu den Neujahrs- und Dreikönigsfeierlichkeiten bietet das griechische Weihnachtsfest eine Vielzahl an Bräuchen, die sowohl besinnlich als auch fröhlich sind. (mv)

Foto: Hellas-Bote