Die Vielseitigkeit der Haferwurzel

Die Haferwurzel (Tragopogon porrifolius), auch bekannt als Purpur-Bocksbart oder Habermark, ist eine faszinierende Pflanze aus der Familie der Korbblütler (Asteraceae). Diese ein- bis zweijährige krautige Pflanze zeichnet sich durch ihre auffälligen, lilafarbenen Blüten und ihre langen, schmalen Blätter aus. Die Wildform der Haferwurzel ist im Mittelmeerraum beheimatet und hat im Laufe der Zeit eine vielfältige Verwendung in der Küche, der Medizin und sogar als Zierpflanze gefunden.
Von HB-Redakteur Panos Ventouris

Natur & Umwelt – Die Haferwurzel bildet eine grundständige Rosette mit lanzettlichen bis lineal-lanzettlichen Blättern. Ihre Blütenstiele können bis zu 120 cm hoch werden und tragen auffällige, leuchtend lilafarbene Blütenköpfe in der Blütezeit im Juni sowie Juli. Die Blüten agieren in einer tagesperiodischen Bewegung – heißt, sie öffnen sich am Morgen und schließen sich zur Mittagszeit, wie übrigens viele andere Bocksbart-Arten.
Nach der Blüte entwickeln sich die Samen in langen, gefiederten Pappusschirmen, die für die Windverbreitung der Samen sorgen.

Die Wildform der Haferwurzel ist im Mittelmeerraum mit Griechenland weit verbreitet. Im Mitteleuropa wird die Kulturform Tragopogon porrifolius subsp. porrifolius genutzt. Sie bevorzugt offene, sonnige Standorte und gedeiht in verschiedenen Böden, von sandig bis lehmig. Diese Pflanze ist bekannt für ihre Anpassungsfähigkeit und kann in verschiedenen Lebensräumen vorkommen, einschließlich Wiesen, Brachland, Wegrändern und sogar an Straßenrändern. Die Haferwurzel ist eine Pionierpflanze, die oft auf gestörten Flächen zu finden ist.

Die Haferwurzel hat eine lange Geschichte als Nahrungsmittel. Foto: Hellas-Bote

Die Haferwurzel hat eine lange Geschichte als Nahrungsmittel. Die Wurzeln können ähnlich wie Pastinaken oder Möhren gekocht, gebraten oder roh verzehrt werden. Sie haben einen leicht süßlichen Geschmack und sind reich an Nährstoffen wie Ballaststoffen, Vitaminen und Mineralstoffen. Die Blätter können als Salat oder Spinat genutzt werden. Allerdings wurde die Kulturform mit der Zeit von der Schwarzwurzel verdrängt.

Aufgrund ihrer auffälligen Blüten wird die Haferwurzel auch gerne als Zierpflanze in Gärten angebaut. Sie kann eine interessante Ergänzung zu Blumenbeeten oder Wildblumenwiesen sein und zieht viele bestäubende Insekten an. Im Laufe der Zeit geriet sie jedoch etwas in Vergessenheit, wurde aber in jüngerer Zeit aufgrund ihres wiederentdeckten kulinarischen Potenzials und ihrer ökologischen Vorteile wieder populärer. (pv)


Haferwurzel (Tragopogon porrifolius)

Systematik
Euasteriden II
Ordnung: Asternartige (Asterales)
Familie: Korbblütler (Asteraceae)
Unterfamilie: Cichorioideae
Gattung: Bocksbärte (Tragopogon)
Wissenschaftlicher Name: Tragopogon porrifolius


Wilde Haferwurzel in Thessalien/Griechenland – Foto: Hellas-Bote

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