Alleine in 2023 verbrannten in Griechenland rund 174.000 Hektar Land bei mehr als 50 großen Bränden. 1,3 Prozent der Landesfläche waren betroffen und es war der vierfache Durchschnitt der Jahre 2006 bis 2022, der „lediglich“ bei 43.490 Hektar liegt. Mit dem sich ankündigenden Sommer steigt erneut die Waldbrandgefahr, weshalb es wichtig ist Feuer umgehend zu melden.
Von HB-Redakteurin Maria Vlachou
Aktuell – Aus dem Aegis-Programm fließen in diesem Jahr 2,1 Mrd. Euro, um den Naturkatastrophen zuvor zu kommen, denn die Feuerwehren kämpften bereits gegen die ersten Brände. Und auch die Meldungen über die Feuer auf den Inseln Rhodos, Korfu und Euböa sind noch nicht vergessen. 2023 verbrannten mit rund 174.000 Hektar Land 1,3 Prozent der Landesfläche. Die Statistik zeigt, dass vom vierfachen Durchschnitt der Jahre 2006 bis 2022 ausgegangen werden kann, der bei 43.490 Hektar Fläche liegt.
Fast zeitgleich waren in Attika, auf dem Peloponnes und in Rhodos große Feuer ausgebrochen. Für die Rettungskräfte und Feuerwehren waren diese Brände weit mehr als nur eine Herausforderung. Während die Waldbrände in Athen, die am 17. Juli ausgebrochen waren, in den nächsten vier Tagen eingedämmt werden konnten, sah es in Isthmia bereits anders aus. In Loutraki wurde einen Tag nach dem Ausbruch der Brände, am 18. Juli, der Katastrophenfall ausgerufen und Evakuierungen eingeleitet und auch in Rhodos, wo am 18. Juli der verheerende Waldbrand in den Kiefernwäldern um den Profitis Ilias Feuer fing hielt Griechenland in Atem. Angefacht durch starken Wind breitete sich das Feuer von den Bergen zur Ostküste südlich von Lindos aus. Urlauber und Einheimische wurden von den Stränden aus mit Booten in Sicherheit gebracht, es war die größte Evakuierung bei einem Brand in der Geschichte des Landes.
Der Atem stockt, wenn man sich die Bilder erneut ins Gedächtnis ruft, denn die Waldbrandgefahr in Griechenland ist nicht neu. Bereits im Frühjahr 2022 wurden sogenannte Waldkommandos eingesetzt – 590 griechische Einsetzkräfte, die entsprechend ausgebildet wurden und auf Zeit während der Sommermonate ihren Dienst taten. Ein Teil von ihnen patrouillierte mit Motocross-Maschinen in den Wäldern, andere wiesen neuralgische Stellen aus, an denen Brandschneisen geschaffen wurden.
Brandschneisen sind bis zu 30 Meter breite Streifen in Wäldern oder um Siedlungen. Durch das Fehlen der Vegetation bildet sich schwer zu überwindendes Hindernis für ein Feuer bei der Ausbreitung eines Brandes. Mehr als 1.600 Kilometer neue Waldbrandschneisen wurden geschlagen – zu wenig sagen griechische Fachleute. Denn trotz der Verbesserung der Frühwarnsysteme über Mobiltelefone und die Aufrüstung der Feuerwehren durch Löschflugzeuge, ohne die intensivierte Waldbewirtschaftung seien weitere, große Feuer vorprogrammiert.
Feuer können in Griechenland über die Rufnummer 199 der griechischen Feuerwehr oder über die europaweit einheitliche Notrufnummer 112 (Polizei – Feuerwehr – Ambulanz – Küstenwache). In Notfällen erreichen Sie den Bereitschaftsdienst der Botschaft in Athen unter der Nummer: +30 6932 338 153. Aktuelle Informationen zu Waldbrandgefahren finden Sie auf der Seite des griechischen Zivilschutzes. (mv)