Die Filmwelt hat eine ihrer prägenden Persönlichkeiten verloren: Robert Redford, Oscar-Preisträger und Gründer des Sundance Film Festivals, ist im Alter von 89 Jahren in seinem Zuhause im US-Bundesstaat Utah gestorben. Das bestätigte seine Sprecherin.
Von HB-Redakteur Dietmar Thelen
Magazin – Redford, geboren 1936 in Santa Monica, begann seine Karriere auf der Theaterbühne, bevor er in den 1960er-Jahren durch erste Filmrollen bekannt wurde. Den internationalen Durchbruch erlebte er 1969 mit der Rolle des „Sundance Kid“ an der Seite von Paul Newman in Butch Cassidy and the Sundance Kid. In den folgenden Jahren wurde er zum Symbol einer neuen Generation Hollywoodschauspieler – smart, politisch interessiert und unerschrocken in der Rollenwahl.
In den 1970er-Jahren reihten sich Kassenerfolge aneinander: Der Clou (1973), Die Unbestechlichen (1976) und So wie wir waren (1973) machten ihn endgültig zum Superstar. Gleichzeitig engagierte er sich früh hinter der Kamera. Sein Regiedebüt Eine ganz normale Familie wurde 1981 mit dem Oscar ausgezeichnet.
Mit der Gründung des Sundance Institute im Jahr 1980 und des gleichnamigen Festivals setzte Redford einen Meilenstein für unabhängiges Kino. Das Festival in Utah gilt bis heute als Sprungbrett für zahlreiche Filmemacherinnen und Filmemacher, die abseits des Mainstreams arbeiten.
Auch abseits der Filmsets zeigte Redford Haltung: Er engagierte sich für Umweltschutz, setzte sich für die Rechte indigener Völker ein und mischte sich regelmäßig in politische Debatten ein. Damit war er nicht nur ein Leinwandidol, sondern auch ein Aktivist.
Privat lebte Redford zuletzt zurückgezogen mit seiner zweiten Ehefrau, der deutschen Künstlerin Sibylle Szaggars, in Sundance. Er hinterlässt mehrere Kinder und Enkelkinder.
Sein letzter großer Kinoauftritt war 2018 in Ein Gauner & Gentleman, in dem er – ganz in der Tradition seiner Karriere – noch einmal einen charismatischen Außenseiter spielte.
Robert Redford war Schauspieler, Regisseur, Produzent und Festivalgründer. Vor allem aber war er ein Künstler, der Hollywood immer wieder neue Impulse gab – und dessen Name untrennbar mit der Erneuerung des amerikanischen Kinos verbunden bleibt. (dt)
