Ein Herz schlägt im Takt – MoTrip feiert Heimkehr im Kurpark

Es war ein Heimspiel, wie es im Buche steht. Als MoTrip an diesem Sommerabend die Aachener Bühne der Kurpark Classix betrat, brandete Jubel auf, der mehr nach Wiedersehen klang als nach bloßer Konzertfreude. Der Rapper, der nur wenige Straßen entfernt seine ersten Reime schrieb, verwandelte den traditionsreichen Konzertort an der Monheimsallee in ein Fest des Ankommens und Neubeginns.
Von HB-Redakteurin Sabrina Köhler

Magazin – Von Beginn an schwang etwas Besonderes mit: MoTrip stand nicht als Star über dem Publikum, sondern als Sohn der Stadt mittendrin. „Es fühlt sich an wie ein Wohnzimmer – nur ein bisschen größer“, scherzte er, bevor er mit pointierter Lyrik, warmen Melodien und klarer Stimme eine Reise zwischen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft eröffnete.

Foto: Hellas-Bote/Sabine Jandeleit

Die Fans bekamen, was sie erhofft hatten: vertraute Stücke wie „Mama“ oder „So wie du bist“, die das weite Rund in einen Chor verwandelten. Doch es waren vor allem die neuen Songs, die elektrisierten. Spürbar durchdacht, detailreich produziert und voller Gefühl – MoTrip zeigte, dass er kein schneller Lieferant von Hits ist, sondern ein Erzähler, der sich Zeit nimmt, bis jedes Wort Gewicht hat.

Immer wieder suchte er das Gespräch mit den Menschen vor der Bühne, erzählte von seinen Anfängen am Blücherplatz, von Freundschaften, die ihn tragen, und vom Familienleben, das ihn erdet. Seine Worte klangen ehrlich, beinahe intim – und das Publikum antwortete nicht nur mit Applaus, sondern mit diesem seltenen, stillen Zuhören, das entsteht, wenn jeder Ton Bedeutung bekommt.

Als die letzten Akkorde über den Kurpark hallten, stand ein Gefühl im Raum: Dankbarkeit. MoTrip bedankte sich bei Aachen, bei seinen Wurzeln, bei seiner Community – und Aachen dankte zurück, mit minutenlangen Ovationen. Es war ein Bekenntnis: zur Heimat, zur Musik, zum Mut, erst dann zu sprechen, wenn man wirklich etwas zu sagen hat. (sk)

Foto: Hellas-Bote/Sabine Jandeleit