Die Stadt Penzlin vergab am Donnerstag, den 12. Oktober 2023, zum ersten Mal den „Preis des Johann-Heinrich-Voß-Literaturhauses der Stadt Penzlin“ für griechisch-deutsche Übersetzungen.
Kultur – Der Preis wurde Anfang des Jahres 2023 öffentlich ausgeschrieben und es bewarben sich mehrere angesehene Übersetzer und Übersetzerinnen auf die Auszeichnung. Erst bei der feierlichen Veranstaltung am 12. Oktober wurde verkündet, dass die Übersetzerin Dr. Michaela Prinzinger die Preisträgerin des Jahres 2023 ist.
Eine Fachjury, bestehend aus den Experten Dr. Ulf-Dieter Klemm, Frau Birgit Hildebrand und Dr. Konstantinos Kosmas sowie der Stifter des Preises Dr. Bernd Freiherr von Maltzan, der Bürgermeister der Stadt Penzlin Sven Flechner und die Museumsleiterin des Johann-Heinrich-Voß-Literaturhauses Dr. Ivonne Burghardt kürten die Preisträgerin Prinzinger aus einem sechsköpfigen Bewerberkreis. Die Jury betonte in ihrer Begründung die Freude und Anerkennung angesichts der Vielzahl der Bewerbungen, die sämtlich einem sehr hohen qualitativen Standard entsprachen. Die Entscheidung für Prinzingers Übersetzung des Werkes „Athos der Förster“ von Maria Stefanopoulou fiel dann gleichwohl einstimmig aus. Der griechische Roman erschien 2014 im Original. Für das Buch erhielt Stefanopoulous den Petros-Charis-Preis der Athener Akademie.
Mit der Übersetzung durch Michaela Prinzinger erschien der Roman „Athos der Förster“ in deutscher Sprache im Jahr 2019 beim Elfenbein Verlag. Inhaltlich beschäftigt sich das Werk mit der griechischen Geschichte im 2. Weltkrieg und dem darauffolgenden Bürgerkrieg, die über die Lebensbeschreibung des Protagonisten Athos, dessen Familie und Nachfahren, eingehend vermittelt wird. Wesentlicher Gegenstand waren dabei auch die deutsche Besatzung und damit zusammenhängenden Kriegsverbrechen beider Seiten. Für die Entscheidung der Jury spielte auch die inhaltliche „Relevanz und die enormen sprachlichen Herausforderungen des Originaltextes eine ausschlaggebende Rolle“. Michaela Prinzinger hat diese Herausforderungen meisterhaft gelöst. Die in Wien geborene Übersetzerin engagiert sich seit vielen Jahren für den deutsch-griechischen Austausch und erhielt für Ihre Übersetzungen mehrfach Auszeichnungen wie 2015 den österreichischen Staatspreis für literarische Übersetzung.
Der „Preis des Johann-Heinrich-Voß-Literaturhauses der Stadt Penzlin“ ist mit einer Zuwendung in Höhe von 5.000 Euro dotiert. Der Stifter Bernd Freiherr von Maltzan ist der griechischen Kultur sehr verbunden. Auch sein vielfältiges Engagement für die Stadt Penzlin wurde von Bürgermeister Flechner stets hervorgehoben. Mit der Stiftung des Preises möchte von Maltzan den Kulturaustausch zwischen Griechenland und Deutschland fördern.
Die feierliche Veranstaltung wurde mit einem Grußwort des Bürgermeisters Sven Flechner eingeleitet. Zur Veranstaltung konnte unter anderem eine Delegation aus der Partnerstadt Otterndorf unter Leitung des Bürgermeisters Herrn Claus Johannßen und der Johann-Heinrich Voßgesellschaft unter Leitung der Vorsitzenden Frau Silke Gehring begrüßt werden. Flechner ordnete den Preis innerhalb der bestehenden Voßpreise in Deutschland ein und ging auf die Errichtung des Voß-Literaturhauses in Penzlin ein. Er dankte insbesondere den Jury-Mitgliedern für die geleistete Arbeit. Der Stifter des Preises Bernd Freiherr von Maltzan betonte: „Ich bin über die Wahl von Frau Michaela Prinzinger hocherfreut. Sie ist eine würdige Preisträgerin.“ Ulf-Dieter Klemm führte noch einmal aus, warum die Fachjury sich für Michaela Prinzinger und ihre Übersetzung des Werkes „Athos der Förster“ entschied.
Bernd von Maltzan, Ulf-Dieter Klemm und Sven Flechner überreichten der Preisträgerin Michaela Prinzinger eine Urkunde sowie einen symbolischen Scheck. Es waren zahlreiche Gäste zugegen. Eingeladen wurden beispielsweise Vertreter regionaler und überregionaler Schulen, musealer Einrichtungen und wissenschaftlicher Institutionen und Kulturvereine. (opm)