Der Sohn der Mona Lisa | Ο γιός της Τζοκόντα – deutsch-griechischer Roman von Auguste Corteau (Petros Chatzopoulos).
Literatur – Auguste Corteau berichtet in seinem Roman von der herzzerreißenden Trennung zwischen Leonardo da Vinci und seiner Mutter im Alter von fünf Jahren.
Die Erzählung fußt auf den Kindheitserinnerungen des berühmten Malers, denen Sigmund Freud eine Abhandlung widmete. Der Kulturtheoretiker sowie Tiefenpsychologe kam zu dem Schluss, dass der Künstler ein Leben lang nach der Figur seiner vorzeitig verlorenen Mutter suchte und diese endlich im Gesicht der lächelnden Lisa Gherardini wiederfand. Das populäre Porträt könnte eine geheime und ununterbrochene Hymne an die Mutterschaft sein.
„Allerdings gab es auch einen weiteren Grund, weshalb ich diese Geschichte geschrieben habe. Es war der Verlust meiner eigenen Mutter, den ich bereits vor ihrem Tod durchlebte und der mich zwang, nach deren Gestalt und deren Trost zu suchen, als wäre ich bereits ein Waisenkind. Ich glaube, dass meine Mutter Katerina deswegen weinte, als ich ihr diese Geschichte vorgelesen hatte. Sie erkannte darin den Schmerz des Verlustes hinter dem Schein der unsterblichen Liebe. Und fast schicksalhaft war „Der Sohn der Mona Lisa“ mein letztes Buch, das ich ihr vorgelesen hatte.“
9,90 Euro, Taschenbuch, zweisprachig – deutsch/griechisch, 148 Seiten, Kater Literaturverlag, ISBN 978-3-944514-37-6, aus dem Griechischen von Kyro Ponte und Eckhard Kaufmann (opm)
Auguste Corteau (Pseudonym von Petros Chatzopoulos) ist ein griechischer Schriftsteller und Übersetzer, der 1979 in Thessaloniki geboren und dort aufgewachsen ist.
Er studierte an der Medizinischen Fakultät seiner Heimatstadt und veröffentlichte im Jahr 1999 seine erste Sammlung von Kurzgeschichten mit dem Titel „Das Buch der Laster“.
In seinen ersten Büchern war er von den Werken Marquis de Sade beeinflusst, später befasste er sich mit Themen wie Tod, Depression (unter der er auch leidet), Mutterschaft und Liebe. Der Selbstmord seiner Mutter, die unter einer bipolaren Störung litt, hatte einen entscheidenden Einfluss auf seine Werke. Ihr Leben wird literarisch im Roman „Katerina“ aufgearbeitet, der im Jahr 2014 auch auf die Bühne von George Nanouris übertragen wurde. Neben seinen Romanen veröffentlichte er Gedichte, Theaterstücke und Kinderbücher und übersetzte vor allem Werke der modernen amerikanischen Literatur (John Updike, Annie Proulx, Cormac McCarthy). Er schrieb auch das Drehbuch und die Musik zu Giorgos Panousopoulos Film „Testosteroni“.
Im Jahr 2004 gewann Corteau den griechischen Nationalbuchpreis für Kinderliteratur und den IBBY-Preis für den besten Kinderroman. Zehn Jahre später war er als Gastdozent an der International Writing Program Fall Residency an der Universität Iowa eingeladen.
Corteau kämpft gegen sexuelle Diskriminierung und Gewalt gegen sexuelle Minderheiten in Griechenland. Für seine Thesen wurde er mehrmals verbal angegriffen. Im November 2014 heiratete er seinen Partner im Staat New York. Am 25. Januar 2016 unterzeichneten sie einen Partnerschaftsvertrag und waren somit eines der ersten Paare, die diese Vereinbarung in Griechenland in Anspruch genommen haben.